Der diesjährige Stahlbaupreis setzt Zeichen für die aktuellen Bauaufgaben in Deutschland: Objekte zu Umbau und Sanierung von Bestandsbauten landeten auf den vordersten Plätzen. So geht der Preis des Deutschen Stahlbaues 2012 an Staab Architekten für den Umbau des Museums der Bayerischen Könige in Hohenschwangau. Die Jury lobte die vollendete Synthese aus deutender Formsetzung und ingenieuser Formfindung. Die neuen stählernen Gewölbeschalen spielten souverän mit der Historie und heraldischen Mustern. Zusätzlich erhalten Staab Architekten eine Auszeichnung für den Umbau des Albertinum Dresden. Der mit 10.000 EURO dotierte, im Zwei-Jahres-Rhythmus ausgelobte Preis des Deutschen Stahlbaues ist einer der ältesten Architekturpreise Deutschlands und wird von bauforumstahl verliehen.
Den Sonderpreis des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung 2012 erhalten ksg kister scheithauer gross architekten und stadtplaner für die zukunftsfähige Modernisierung des Blau-Gold-Haus in Köln, die im Urteil der Jury Maßstäbe setzt für eine weitere Nutzung von frühen Nachkriegsbauten. Der mit einem Preisgeld von 4.000 EURO verbundene Sonderpreis wurde zum zweiten Mal zuerkannt.
Von 98 zum Wettbewerb eingereichten Objekten erhielten zehn weitere eine Auszeichnung, darunter vier ebenfalls aus der Kategorie Bauen im Bestand: das Albertinum Dresden, die BlueBoxBochum, das Solardach des Carports des Abfallwirtschaftsbetiebes München sowie die Viaduktbrücke Binnenhafen Hamburg. Die Preisverleihung erfolgt am Tag der Stahl.Architektur auf dem Deutschen Stahlbautag am 19. Oktober 2012 in Aachen. Zu diesem Anlass erscheint auch eine umfassende Dokumentation des Wettbewerbs.
Preis des Deutschen Stahlbaues 2012 – Preise und Auszeichnungen
Preis des Deutschen Stahlbaues 2012: Museum der Bayerischen Könige, Hohenschwangau | |
Architekt: | Staab Architekten, Berlin |
Ingenieur: | IFB Frohloff Staffa Kühl Ecker, Berlin |
Bauherr: | Schlosshotel Lisl, Hohenschwangau |
Sonderpreis des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung 2012: | |
Architekt: | kister scheithauer gross architekten und stadtplaner, Köln |
Ingenieur: | Pfau & Helwig Ingenieurbüro für Tragwerksplanung, Köln |
Bauherr: | LIG Lammerting Immobilen, Köln
|
Auszeichnungen
Sanierung und Neubau Zentraldepot Albertinum, Dresden | |
Architekt: | Staab Architekten, Berlin |
Ingenieur: | EiSat GmbH Eisenlöffel, Sattler & Partner (Wettbewerb und Vorentwurf), ARGE Erfurth + Partner Beratende Ingenieure und Ingenieurbüro Kless Mueller (Entwurf und Ausführung) |
Stahlbau: | Müller Offenburg, Offenburg |
Bauherr: | Freistaat Sachsen, Sächsisches Staatsministerium der Finanzen, vertreten durch Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement
|
Keltenmuseum am Glauberg, Glauburg | |
Architekt: | kadawittfeldarchitektur, Aachen |
Ingenieur: | B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann, Frankfurt |
Bauherr: | Land Hessen
|
Museum und Überdachung St. Antony, Oberhausen-Osterfeld | |
Architekt: | Ahlbrecht Felix Scheid Kasprusch, Essen |
Ingenieur: | Schülke/Wiesmann Ingenieur Büro, Dortmund |
Bauherr: | Landschaftsverband Rheinland, Köln
|
Solardach über dem Carport des Abfallwirtschaftsbetriebes München | |
Architekt: | Ackermann und Partner Architekten BDA, München |
Ingenieur: | Christoph Ackermann, Beratendes Büro für Ingenieurwesen, München |
Bauherr: | Landeshauptstadt München Abfallwirtschaftsbetrieb
|
Kernsanierung BlueBoxBochum, Bochum | |
Architekt: | Archwerk Generalplaner – Professor Wolfgang Krenz |
Ingenieur: | T|S|B Ingenieurgesellschaft, Darmstadt |
Bauherr: | Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, NL Dortmund |
PGE Arena Gdansk/ Polen | |
Architekt: | Konsortium Stadion Gdansk unter Federführung von |
Ingenieur: | B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann, Frankfurt, |
Bauherr: | Biuro Inwestycji Euro Gdanks/ Polen
|
U-Bahn-Viaduktbrücke Binnenhafen, Hamburg | |
Architekt: | Grundmann + Hein Architekten, Hamburg |
Ingenieur: | Ingenieurbüro Grassl, Hamburg, WTM Engineers, Hamburg |
Stahlbau: | Stahlbau Dessau, Dessau-Roßlau |
Bauherr: | Hamburger Hochbahn AG
|
Pavillon Madeleine, Karl-Tétange, Luxemburg | |
Architekt: | WW+ architektur + management, Trier |
Ingenieur: | Schroeder & Associés, Luxembourg |
Bauherr: | Gemeinde Kayl-Tétange, L-Kayl/ Luxemburg
|
Q1 im ThyssenKrupp Quartier, Essen | |
Architekt: | JSWD Architekten, Köln, |
Ingenieur: | Werner Sobek, Stuttgart (für Fassade Q1), |
Stahlbau: | stahl + verbundbau gesellschaft für industrielles bauen, Dreieich |
Bauherr: | ThyssenKrupp AG, Essen
|
Skylink-THE SQUAIRE METRO, Flughafen Frankfurt a. Main | |
Architekt: | Lengfeld+Wilisch Architekten BDA, Darmstadt |
Ingenieur: | B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann, Frankfurt |
Bauherr: | IVG THE SQUAIRE Parking, Frankfurt |
Mitglieder der Jury:
- Prof. Dr.-Ing. Klaus Bollinger, B+G Ingenieure – Bollinger und Grohmann, Frankfurt am Main
- Michael Frielinghaus, BLFP Frielinghaus Architekten, Präsident Bund Deutscher Architekten BDA, Friedberg
- Prof. Dörte Gatermann (Vorsitzende), GATERMANN + SCHOSSIG Architekten · Generalplaner, Köln
- MinRat Hans-Dieter Hegner, Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Leiter des Referats Bauingenieurwesen, Nachhaltiges Bauen, Bauforschung, Berlin
- Prof. Sebastian Jehle, HASCHER JEHLE Architektur, Berlin
- Prof. Volkwin Marg, gmp Architekten von Gerkan, Marg + Partner, Hamburg
- Christian Schittich, Chefredakteur der Zeitschrift Detail, München
- Dr. Bernhard Hauke (Moderation), Geschäftsführer bauforumstahl, Düsseldorf
Preis des Deutschen Stahlbaues 2012: Museum der Bayerischen Könige, Hohenschwangau
– Projektbeschreibung –
Im ehemaligen Hotel Alpenrose direkt am Alpsee unterhalb der Schlösser von Neuschwanstein und Hohenschwangau ist ein Museum über die Geschichte des Wittelsbacher Königshauses entstanden.
Für das Dachtragwerk wurde eine von den Rauten der bayrischen Fahne abgeleitetes, filigranes Stahltragwerk entworfen. Dieses punktgestützte Gitterschalentragwerk, bestehend aus einer Halbtonne und zwei Vierteltonnen, überspannt eine Stützweite von 20 m. Während die beiden äußeren Vierteltonnengewölbe den Blick in die Landschaft freigeben, entsteht in der Mitte ein zentraler großer Raum.
Gedeckt mit metallischen Schindeln, die sich farblich auf die Bestandsziegeldächer beziehen, bildet der neue Aufbau die „fünfte Fassade“ des Gebäudes, die insbesondere in Anbetracht der bergigen Umgebung auch als solche von Spaziergängern und den Besuchern der beiden Schlössern wahrgenommen werden kann.
Auszug aus der Laudatio der Jury:
"Das neue Museum über die Geschichte des Wittelsbacher Königshauses unterhalb der Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau ist eine vollendete Synthese aus deutender Formsetzung und ingenieuser Formfindung. Seine Architektur ergibt sich wie selbstverständlich aus dem Dialog mit dem ‚genius loci‘. Die konstruktiven Vorzüge der in großen Elementen vormontierten stählernen Gewölbeschalen verbinden sich räumlich und bis ins Detail der äußeren Dachdeckung und der inneren Lichtdecke zu einer architektonischen Formensprache, die souverän mit der Historie und heraldischen Mustern spielt."
Sonderpreis des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung 2012:
Blau-Gold-Haus, Köln
– Projektbeschreibung –
In den 50er Jahren vom Architekten Wilhelm Koep für 4711 erbaut, steht das Blau-Gold-Haus gleich neben dem Kölner Dom seit 1991 unter Denkmalschutz. Anfang 2010 wurde es komplett saniert und die Fassade erneuert.
Zur denkmalgerechten Sanierung der prägnanten Gebäudehülle des Blau-Gold-Hauses bedurfte es eines Konzepts, dass nicht nur heutige Anforderungen an Wärmeschutz, Sicherheit und Technik erfüllt, sondern auch das namensgebende Erscheinungsbild bewahrt, respektive wieder herstellt. Die neue Fassade wurde geschossweise auf das bestehende Stahlskelett aufgesetzt und mit zusätzlichen Stahlwinkeln befestigt. Das Stahlskelett-Tragwerk war in der Lage, die zusätzlichen Lasten aus der Modernisierung aufzunehmen und eine moderne Hotelnutzung zu ermöglichen.
Auszug aus der Laudatio
„Die Architekten haben im Verbund mit Fachplanern die Umnutzung vorbildlich durchgeführt, das historische Fassadenbild wiederhergestellt und für eine moderne energetische Performance des Blau-Gold-Haus gesorgt. Das Modernisierungsergebnis ist nachhaltig, weil es ein städtebauliches Kleinod unter aktuellen baulichen Anforderungen erhält. Die Architekten setzten so Maßstäbe für zukunftsfähiges Modernisieren und eine weitere Nutzung von frühen Nachkriegsbauten.“
Fotos:
Preis des Deutschen Stahlbaues 2012: Museum der Bayerischen Könige in Hohenschwangau von Staab Architekten (Staab Architekten©Marcus Ebener)
Sonderpreis des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung 2012:
Blau-Gold-Haus in Köln von kister scheithauer gross architekten und stadtplaner
Jury Preis des Deutschen Stahlbaues 2012 (©bauforumstahl)
v.li.n.re.: Prof. Dr.-Ing. Klaus Bollinger, Michael Frielinghaus, Prof. Sebastian Jehle, MinRat Hans-Dieter Hegner, Prof. Volkwin Marg, Prof. Dörte Gatermann (Vorsitzende), Christian Schittich, Dr. Bernhard Hauke (Moderation)
Der diesjährige Stahlbaupreis setzt Zeichen für die aktuellen Bauaufgaben in Deutschland: Objekte zu Umbau und Sanierung von Bestandsbauten landeten auf den vordersten Plätzen. So geht der Preis des Deutschen Stahlbaues 2012 an Staab Architekten für den Umbau des Museums der Bayerischen Könige in Hohenschwangau. Die Jury lobte die vollendete Synthese aus deutender Formsetzung und ingenieuser Formfindung. Die neuen stählernen Gewölbeschalen spielten souverän mit der Historie und heraldischen Mustern. Zusätzlich erhalten Staab Architekten eine Auszeichnung für den Umbau des Albertinum Dresden. Der mit 10.000 EURO dotierte, im Zwei-Jahres-Rhythmus ausgelobte Preis des Deutschen Stahlbaues ist einer der ältesten Architekturpreise Deutschlands und wird von bauforumstahl verliehen.
Den Sonderpreis des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung 2012 erhalten ksg kister scheithauer gross architekten und stadtplaner für die zukunftsfähige Modernisierung des Blau-Gold-Haus in Köln, die im Urteil der Jury Maßstäbe setzt für eine weitere Nutzung von frühen Nachkriegsbauten. Der mit einem Preisgeld von 4.000 EURO verbundene Sonderpreis wurde zum zweiten Mal zuerkannt.
Von 98 zum Wettbewerb eingereichten Objekten erhielten zehn weitere eine Auszeichnung, darunter vier ebenfalls aus der Kategorie Bauen im Bestand: das Albertinum Dresden, die BlueBoxBochum, das Solardach des Carports des Abfallwirtschaftsbetiebes München sowie die Viaduktbrücke Binnenhafen Hamburg. Die Preisverleihung erfolgt am Tag der Stahl.Architektur auf dem Deutschen Stahlbautag am 19. Oktober 2012 in Aachen. Zu diesem Anlass erscheint auch eine umfassende Dokumentation des Wettbewerbs.
Preis des Deutschen Stahlbaues 2012 – Preise und Auszeichnungen
Preis des Deutschen Stahlbaues 2012: Museum der Bayerischen Könige, Hohenschwangau | |
Architekt: | Staab Architekten, Berlin |
Ingenieur: | IFB Frohloff Staffa Kühl Ecker, Berlin |
Bauherr: | Schlosshotel Lisl, Hohenschwangau |
Sonderpreis des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung 2012: | |
Architekt: | kister scheithauer gross architekten und stadtplaner, Köln |
Ingenieur: | Pfau & Helwig Ingenieurbüro für Tragwerksplanung, Köln |
Bauherr: | LIG Lammerting Immobilen, Köln
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Auszeichnungen
Sanierung und Neubau Zentraldepot Albertinum, Dresden | |
Architekt: | Staab Architekten, Berlin |
Ingenieur: | EiSat GmbH Eisenlöffel, Sattler & Partner (Wettbewerb und Vorentwurf), ARGE Erfurth + Partner Beratende Ingenieure und Ingenieurbüro Kless Mueller (Entwurf und Ausführung) |
Stahlbau: | Müller Offenburg, Offenburg |
Bauherr: | Freistaat Sachsen, Sächsisches Staatsministerium der Finanzen, vertreten durch Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement
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Keltenmuseum am Glauberg, Glauburg | |
Architekt: | kadawittfeldarchitektur, Aachen |
Ingenieur: | B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann, Frankfurt |
Bauherr: | Land Hessen
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Museum und Überdachung St. Antony, Oberhausen-Osterfeld | |
Architekt: | Ahlbrecht Felix Scheid Kasprusch, Essen |
Ingenieur: | Schülke/Wiesmann Ingenieur Büro, Dortmund |
Bauherr: | Landschaftsverband Rheinland, Köln
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Solardach über dem Carport des Abfallwirtschaftsbetriebes München | |
Architekt: | Ackermann und Partner Architekten BDA, München |
Ingenieur: | Christoph Ackermann, Beratendes Büro für Ingenieurwesen, München |
Bauherr: | Landeshauptstadt München Abfallwirtschaftsbetrieb
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Kernsanierung BlueBoxBochum, Bochum | |
Architekt: | Archwerk Generalplaner – Professor Wolfgang Krenz |
Ingenieur: | T|S|B Ingenieurgesellschaft, Darmstadt |
Bauherr: | Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, NL Dortmund |
PGE Arena Gdansk/ Polen | |
Architekt: | Konsortium Stadion Gdansk unter Federführung von |
Ingenieur: | B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann, Frankfurt, |
Bauherr: | Biuro Inwestycji Euro Gdanks/ Polen
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U-Bahn-Viaduktbrücke Binnenhafen, Hamburg | |
Architekt: | Grundmann + Hein Architekten, Hamburg |
Ingenieur: | Ingenieurbüro Grassl, Hamburg, WTM Engineers, Hamburg |
Stahlbau: | Stahlbau Dessau, Dessau-Roßlau |
Bauherr: | Hamburger Hochbahn AG
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Pavillon Madeleine, Karl-Tétange, Luxemburg | |
Architekt: | WW+ architektur + management, Trier |
Ingenieur: | Schroeder & Associés, Luxembourg |
Bauherr: | Gemeinde Kayl-Tétange, L-Kayl/ Luxemburg
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Q1 im ThyssenKrupp Quartier, Essen | |
Architekt: | JSWD Architekten, Köln, |
Ingenieur: | Werner Sobek, Stuttgart (für Fassade Q1), |
Stahlbau: | stahl + verbundbau gesellschaft für industrielles bauen, Dreieich |
Bauherr: | ThyssenKrupp AG, Essen
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Skylink-THE SQUAIRE METRO, Flughafen Frankfurt a. Main | |
Architekt: | Lengfeld+Wilisch Architekten BDA, Darmstadt |
Ingenieur: | B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann, Frankfurt |
Bauherr: | IVG THE SQUAIRE Parking, Frankfurt |
Mitglieder der Jury:
- Prof. Dr.-Ing. Klaus Bollinger, B+G Ingenieure – Bollinger und Grohmann, Frankfurt am Main
- Michael Frielinghaus, BLFP Frielinghaus Architekten, Präsident Bund Deutscher Architekten BDA, Friedberg
- Prof. Dörte Gatermann (Vorsitzende), GATERMANN + SCHOSSIG Architekten · Generalplaner, Köln
- MinRat Hans-Dieter Hegner, Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Leiter des Referats Bauingenieurwesen, Nachhaltiges Bauen, Bauforschung, Berlin
- Prof. Sebastian Jehle, HASCHER JEHLE Architektur, Berlin
- Prof. Volkwin Marg, gmp Architekten von Gerkan, Marg + Partner, Hamburg
- Christian Schittich, Chefredakteur der Zeitschrift Detail, München
- Dr. Bernhard Hauke (Moderation), Geschäftsführer bauforumstahl, Düsseldorf
Preis des Deutschen Stahlbaues 2012: Museum der Bayerischen Könige, Hohenschwangau
– Projektbeschreibung –
Im ehemaligen Hotel Alpenrose direkt am Alpsee unterhalb der Schlösser von Neuschwanstein und Hohenschwangau ist ein Museum über die Geschichte des Wittelsbacher Königshauses entstanden.
Für das Dachtragwerk wurde eine von den Rauten der bayrischen Fahne abgeleitetes, filigranes Stahltragwerk entworfen. Dieses punktgestützte Gitterschalentragwerk, bestehend aus einer Halbtonne und zwei Vierteltonnen, überspannt eine Stützweite von 20 m. Während die beiden äußeren Vierteltonnengewölbe den Blick in die Landschaft freigeben, entsteht in der Mitte ein zentraler großer Raum.
Gedeckt mit metallischen Schindeln, die sich farblich auf die Bestandsziegeldächer beziehen, bildet der neue Aufbau die „fünfte Fassade“ des Gebäudes, die insbesondere in Anbetracht der bergigen Umgebung auch als solche von Spaziergängern und den Besuchern der beiden Schlössern wahrgenommen werden kann.
Auszug aus der Laudatio der Jury:
"Das neue Museum über die Geschichte des Wittelsbacher Königshauses unterhalb der Schlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau ist eine vollendete Synthese aus deutender Formsetzung und ingenieuser Formfindung. Seine Architektur ergibt sich wie selbstverständlich aus dem Dialog mit dem ‚genius loci‘. Die konstruktiven Vorzüge der in großen Elementen vormontierten stählernen Gewölbeschalen verbinden sich räumlich und bis ins Detail der äußeren Dachdeckung und der inneren Lichtdecke zu einer architektonischen Formensprache, die souverän mit der Historie und heraldischen Mustern spielt."
Sonderpreis des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung 2012:
Blau-Gold-Haus, Köln
– Projektbeschreibung –
In den 50er Jahren vom Architekten Wilhelm Koep für 4711 erbaut, steht das Blau-Gold-Haus gleich neben dem Kölner Dom seit 1991 unter Denkmalschutz. Anfang 2010 wurde es komplett saniert und die Fassade erneuert.
Zur denkmalgerechten Sanierung der prägnanten Gebäudehülle des Blau-Gold-Hauses bedurfte es eines Konzepts, dass nicht nur heutige Anforderungen an Wärmeschutz, Sicherheit und Technik erfüllt, sondern auch das namensgebende Erscheinungsbild bewahrt, respektive wieder herstellt. Die neue Fassade wurde geschossweise auf das bestehende Stahlskelett aufgesetzt und mit zusätzlichen Stahlwinkeln befestigt. Das Stahlskelett-Tragwerk war in der Lage, die zusätzlichen Lasten aus der Modernisierung aufzunehmen und eine moderne Hotelnutzung zu ermöglichen.
Auszug aus der Laudatio
„Die Architekten haben im Verbund mit Fachplanern die Umnutzung vorbildlich durchgeführt, das historische Fassadenbild wiederhergestellt und für eine moderne energetische Performance des Blau-Gold-Haus gesorgt. Das Modernisierungsergebnis ist nachhaltig, weil es ein städtebauliches Kleinod unter aktuellen baulichen Anforderungen erhält. Die Architekten setzten so Maßstäbe für zukunftsfähiges Modernisieren und eine weitere Nutzung von frühen Nachkriegsbauten.“
Fotos:
Preis des Deutschen Stahlbaues 2012: Museum der Bayerischen Könige in Hohenschwangau von Staab Architekten (Staab Architekten©Marcus Ebener)
Sonderpreis des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung 2012:
Blau-Gold-Haus in Köln von kister scheithauer gross architekten und stadtplaner
Jury Preis des Deutschen Stahlbaues 2012 (©bauforumstahl)
v.li.n.re.: Prof. Dr.-Ing. Klaus Bollinger, Michael Frielinghaus, Prof. Sebastian Jehle, MinRat Hans-Dieter Hegner, Prof. Volkwin Marg, Prof. Dörte Gatermann (Vorsitzende), Christian Schittich, Dr. Bernhard Hauke (Moderation)