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Nachhaltigkeit

Branchen-EPD für Baustahl: Profile und Stabstahl

Die neue EPD nach EN15804+A2
für Baustahl: Profile und Stabstahl

Kaum ein anderer Baustoff ist so gut für das Nachhaltige Bauen geeignet wie Stahl: Aufgrund seiner hohen Festigkeit kann er auch bei geringem Konstruktionsgewicht und filigranen Strukturen mühelos ganze Hochhäuser stemmen. Werden diese später einmal zurückgebaut, kann der eingesetzte Stahl mit Magneten aus der Abbruchmasse getrennt werden. Bereits heute werden 11 % der eingesammelten Baustähle direkt in neuen Gebäuden wiederverwendet, der Rest kann als Sekundärrohstoff (Schrott) wieder zu hochwertigem Stahl umgewandelt werden. Der neue Stahl kann dabei sogar eine höhere Festigkeit als das Ausgangsmaterial erhalten.

Sowohl mit grünem Wasserstoff wie auch mit grünem Strom sind die Reduktionspotenziale bei der Stahlherstellung erheblich. Ein weiterer wichtiger Baustein der klimaneutralen Stahlindustrie ist die bereits bestehende Circular Economy mit Recycling und Wiederverwendung. Aber auch durch ressourceneffiziente Planung und Bemessung aller Prozesse beim Bauen mit Stahl sind wichtige Schritte zur Dekarbonisierung.

Auf dem Weg zum klimaneutralen Stahlbau Sonderdruck aus Ernst & Sohn Stahlbau 91 (2022) Heft 4

bauforumstahl e.V. ist Mitglied des Kennedy-Netzwerks von Madaster

Ein Ziel der Online-Plattform ist es, das Recycling und die Wiederverwendung von Bauteilen in Gebäuden zu fördern. Ein Gebiet für das der Stahlbau prädestiniert ist.

ZU MADASTER

Aktuelle Zahlen, Statistiken und die technischen Möglichkeiten des Stahlrecyclings im Bauwesen wurden durch das Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft der Bergische Universität Wuppertal unter Prof. Manfred Helmus ermittelt und in einem Sachstandsbericht zusammengefasst.
Hauptthemen hierbei waren: Rückbau, Recycling und Sammelraten, der Recyclingprozess und die Schrottsorten, der Schrotteinsatz in der Stahlproduktion, die erreichbaren Stahlgüten beim Recyclingstahl und bekannte Beispiele zum Einsatz von Recyclingstahl.

3R steht für Reduce – Reuse – Recycling oder zu Deutsch: Reduzieren, Reaktivieren und Recyceln. Dies sind die Grundgedanken für Ressourcen schonendes, nachhaltiges Bauen. 3R-Baustoffe zeichnen sich durch eine herausragende Effizienz, eine hohe Wiederverwendungsrate und das Recyceln der Reststoffe aus – Abfälle, die verbrannt oder gar deponiert werden, gibt es bei diesen Baustoffen nicht.

Reduce – Reduzieren heißt, Baustoffe möglichst effizient einzusetzen. Der Baustoff Stahl verfügt über eine hohe Tragfähigkeit bei geringem Eigengewicht, die schlanke und weit spannende Konstruktionen ermöglicht. Diese Eigenschaften sorgen für eine hohe Flächen- und Volumeneffizienz und erhöhen die Nutzungsflexibilität von Bauwerken im Lebenszyklus. Durch den Einsatz von Hochleistungsbaustählen kann diese weiter erhöht werden. Im Bauprozess sichert der Einsatz leichter, vorgefertigter Bauteile eine hohe Ausführungsqualität, senkt Lärm- und Staubemissionen auf der Baustelle und reduziert den Transportaufwand. Kurz: Der naturnahe Baustoff Stahl – er besteht aus Eisen und Mikrolegierungen – steht beispielhaft für ressourceneffizientes Bauen.

Reuse – Reaktivieren bezieht sich zum Einen auf die Folgenutzung ganzer Gebäude. Hier sind Stahlbauten natürlich klar im Vorteil, denn ihre großen Spannweiten ohne tragende Innenstützen und -wände bringen eine hohe Nutzungsflexibilität. Stahlbauten lassen sich flexibel an neue Anforderungen anpassen und sichern so eine lange Lebensdauer. Dies wurde im Wettbewerb um den „Preis des Deutschen Stahlbaues“ eindrucksvoll bestätigt, bei dem Um- und Erweiterungsbauten vorderste Plätze belegten.

Reaktivieren bedeutet auch, Bauteile nach der Nutzung an anderer Stelle neu einzusetzen. Voraussetzung hierfür ist eine standardisierte Konstruktion mit leicht lösbaren Verbindungen. Derzeit werden 11 % der stählernen Bauteile an anderer Stelle wiederverwendet. Eine Wiederverwendung von Stahl wird heute vor allem bei Parkhäusern und teilweise auch bei Brücken durchgeführt. Im Hallen- und Geschossbau hingegen bedarf es einer stärkeren Typisierung der verwendeten Träger, damit diese nach dem Rückbau schneller einen neuen Einsatzbereich finden. Die vom >>bauforumstahl entwickelten Typen- und Musterstatiken für kleine Industriehallen weisen in diese Richtung.

Und schließlich Recycling. Stahlprodukte werden grundsätzlich nie zu Abfall, werden nicht verbraucht, sondern immer wieder neu genutzt. Jedes stählerne Bauteil enthält recycelten Stahl. Die 100%-ige Recyclingfähigkeit von Stahl hat ein Kreislaufsystem etabliert, Stahlschrott ist zu einem kostbaren Sekundärrohstoff geworden. Alle Produkte aus Stahl, von der Konservendose über PKW bis zum Stahlträger, können nach dem Lebensende recycelt werden und stehen dem industriellen Kreislauf wieder zur Verfügung. Das Stahlrecycling schafft so gleichzeitig eine nachhaltige „Entsorgung“ von ausgedienten Alltagsgegenständen und verringert Abfallhalden. Diese Kreislaufwirtschaft macht Stahl zu einem regenerativen Baustoff.

Dank der stetigen Bemühungen der Stahlindustrie ist auch die Produktion längst nicht mehr mit dem „dunklen Himmel“ der Industrie verbunden. Stahl wird heute in einem hoch effizienten Prozess hergestellt, wobei die eingesetzten Ressourcen optimal genutzt werden. Produktionsabfälle und Nebenprodukte werden überwiegend direkt verwertet oder in anderen Industrien genutzt, beispielsweise als Ziegelersatz oder für die Zementherstellung. Doch auch mit diesen Erfolgen gibt sich die deutsche Stahlindustrie nicht zufrieden und hat sich daher zu weiteren Bemühungen verpflichtet:

Selbstverpflichtung der Branche

Als konsequente Folge ihrer Bemühungen um ein ressourcenschonendes und klimaverträgliches Wachstum haben Unternehmen und Verbände aus dem Stahlbereich die „Initiative nachhaltiger Stahlbau“ (INS) gegründet und sind im Januar 2009 folgende Selbstverpflichtung eingegangen:

„Die deutsche Stahlindustrie und der deutsche Stahlbau verpflichten sich zur Nachhaltigkeit und ihrer Umsetzung in den Baubereich. Dabei legen wir besonderen Wert auf ganzheitliche Bewertungs- und Vorgehensweisen. Die isolierte Betrachtung einzelner Aspekte, Bauteile oder Gewerke würde zu einseitigen Lösungen und damit nicht zu wirklich nachhaltigen Bauwerken führen.“

 
Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) für Baustahlprodukte
 
Nachhaltigkeitszertifizierung
Wie wird die Nachhaltigkeit von Gebäuden bewertet und wo punktet die Stahlbauweise
 
Ökobilanzierung
Das Planen und Bauen nachhaltiger Bauwerke erfordert eine ganzheitliche Sichtweise über den gesamten Lebenszyklus eines Objektes.
 
Nachhaltigkeit-Glossar
Umfassende Informationen - übersichtlich und untereinander verknüpft

Neue Fraunhofer IMWS Studie "Schrottbonus"

Die Studie zeigt: „Der Einsatz von Stahlschrott spart Klima- und Umweltkosten in Milliardenhöhe.“

Zur Studie

Downloads

EPD Structural Steel: Sections and merchant bars

Branchen-EPD nach EN15804+A2 für Baustahl: Profile und Stabstahl der Hersteller: ArcelorMittal, Peiner Träger und Stahlwerk Thüringen. Deklarationsnummer: EPD-BFS-20230271-IBG1-EN

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EPD Structural Steel: Heavy Plates

Branchen-EPD nach EN15804+A2 für Baustahl: Grobbleche des Herstellers: Dillinger. Deklarationsnummer: EPD-BFS-20230270-IBG1-EN

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Auf dem Weg zum klimaneutralen Stahlbau

Sonderdruck aus Ernst & Sohn Stahlbau 91 (2022) Heft 4

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EPD Feuerverzinkte Baustähle: Offene Walzprofile und Grobbleche inkl. LEED Beiblatt

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EPD Hot-dip galvanized structural steel: Hot rolled steel sections and heavy plates incl. LEED Information

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Nachhaltige Argumente für das Bauen mit Stahl

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Vergleichsstudie: Hallentragwerke in Stahl und Stahlbeton

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Vergleichsstudie: Dreigeschossiges Bürogebäude

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Vergleichsstudie: Sechsgeschossiges Bürogebäude

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Studie der BU Wuppertal - Sachstandsbericht zum Stahlrecycling im Bauwesen

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Ökobilanzieller Vergleich von Hallen unterschiedlicher Bauweisen

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Life cycle assessment comparison of a typical single storey building

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Nachhaltige Gebäude – Planen, Bauen, Betreiben

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Studie der RWTH Aachen - Ökobilanzierung von Typenhallen

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Studie der TU Darmstadt - Ökonomie und Ökologie von Bürogebäuden in Stahlbauweise

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Studie der RWTH Aachen - Ecological efficency of Office Buildings

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Dr.-Ing. Raban Siebers
Nachhaltigkeit

Tel. 0211 / 54012-085
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